Cannabis ist eine Pflanze aus der Familie der Cannabaceae, die seit Jahrtausenden sowohl als Rauschmittel als auch für medizinische Zwecke genutzt wird. Die wichtigsten psychoaktiven und medizinischen Wirkstoffe von Cannabis sind die Cannabinoide, insbesondere zwei Stoffe:
1. THC (Tetrahydrocannabinol): Dies ist der Hauptwirkstoff, der für die psychoaktive Wirkung von Cannabis verantwortlich ist. THC erzeugt das typische "High", das mit Cannabis-Konsum verbunden ist, indem es das zentrale Nervensystem beeinflusst und das Belohnungssystem des Gehirns aktiviert.
2. CBD (Cannabidiol): CBD ist ein weiteres Cannabinoid, das keine psychoaktive Wirkung hat, aber wegen seiner potenziellen therapeutischen Eigenschaften zunehmend erforscht wird. Es wird oft für medizinische Zwecke genutzt, da es angstlösende, entzündungshemmende und schmerzlindernde Effekte haben kann.
Im Freizeitgebrauch wird Cannabis häufig konsumiert, um ein Gefühl von Euphorie, Entspannung und verändertem Bewusstsein zu erzeugen. Es kann geraucht, vaporisiert oder in Lebensmitteln konsumiert werden.
Zur medizinischen Nutzung wird Cannabis für medizinische Zwecke eingesetzt, insbesondere bei chronischen Schmerzen, Übelkeit (z. B. bei Chemotherapie-Patienten), Epilepsie, Angststörungen, Schlaflosigkeit und bestimmten neurologischen Erkrankungen. Hierbei wird häufig auf Produkte zurückgegriffen, die einen höheren Anteil an CBD und einen niedrigeren THC-Gehalt haben.
Die Wirkung von Cannabis hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Art des Konsums, der Dosierung und der individuellen Empfindlichkeit. Zu den häufigsten Effekten gehören:
Euphorie
Entspannung
Veränderung der Wahrnehmung (z. B. Zeitgefühl)
Appetitanregung (oft als "Munchies" bezeichnet)
Nebenwirkungen:
Neben den erwünschten Wirkungen kann Cannabis auch unerwünschte Effekte haben, darunter:
Angst oder Paranoia, besonders bei hohen THC-Dosen
Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses
Beeinträchtigung der Koordination und Reaktionszeit
Abhängigkeitspotenzial, vor allem bei regelmäßigem Konsum
Rechtslage:
Seit Februar 2024 ist der Besitz von 50 Gramm getrocknetem Cannabis im häuslichen Bereich und 25 Gramm im öffentlichen Bereich erlaubt. Man darf drei weibliche Cannabispflanzen selbst anbauen.
Zusätzliche Fragen und Antworten findest Du auf der Homepage des Gesetzgebers dem Bundesgesundheitsministeriums:
Fragen und Antworten zum Cannabisgesetz | BMG (bundesgesundheitsministerium.de)
Darum ist Cannabis gefährlich
Nur weil Kiffen seit neuestem gesetzlich erlaubt ist, heisst das nicht, dass es unschädlich ist. Im Gegenteil. Cannabis kann gefährlich sein, insbesondere bei regelmäßigem oder übermäßigem Konsum, da es eine Reihe von gesundheitlichen und sozialen Risiken birgt. Die potenziellen Gefahren hängen von mehreren Faktoren ab, darunter die Dosierung, die Häufigkeit des Konsums, das Alter der Konsumierenden sowie deren individuelle Empfindlichkeit.
Das kann Cannabiskonsum alles anrichten:
1. Beeinträchtigung des Gehirns und der kognitiven Funktionen
Kurzzeitgedächtnis und Konzentration: THC, der psychoaktive Bestandteil von Cannabis, beeinträchtigt das Kurzzeitgedächtnis und die Konzentration. Menschen können Schwierigkeiten haben, sich zu fokussieren oder Informationen zu verarbeiten.
Langfristige Auswirkungen auf das Gehirn: Besonders bei Jugendlichen, deren Gehirn sich noch in der Entwicklung befindet, kann der regelmäßige Konsum von Cannabis langfristige kognitive Defizite verursachen. Studien deuten darauf hin, dass früher und häufiger Konsum mit einem niedrigeren IQ und beeinträchtigtem Denken im Erwachsenenalter in Verbindung stehen könnte.
2. Psychische Gesundheit
Angst und Paranoia: Besonders bei hohen THC-Dosen kann Cannabis akute Angstzustände oder paranoide Gedanken auslösen. Diese Effekte sind oft bei Menschen zu beobachten, die bereits anfällig für psychische Störungen sind.
Psychosen und Schizophrenie: Es gibt eine wachsende Anzahl von Studien, die einen Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und einem erhöhten Risiko für Psychosen oder die Entwicklung von Schizophrenie bei genetisch oder psychisch vorbelasteten Personen zeigen. Regelmäßiger Konsum, insbesondere bei jungen Menschen, kann das Risiko für solche Störungen erhöhen.
Depression und Antriebslosigkeit: Chronischer Konsum kann bei einigen Menschen depressive Symptome und Motivationsverlust (auch als "Amotivationales Syndrom" bekannt) verursachen, was zu sozialer Isolation und einer Beeinträchtigung des Alltags führt.
3. Suchtpotenzial
Cannabis kann eine Abhängigkeit erzeugen, insbesondere bei Menschen, die es regelmäßig und in hohen Dosen konsumieren. Es wird geschätzt, dass etwa 9–10 % der Konsumenten eine Abhängigkeit entwickeln, wobei dieses Risiko bei Menschen, die in der Jugend beginnen, höher ist. Cannabis-Abhängigkeit kann sich in einem Verlangen nach dem Stoff und Entzugserscheinungen wie Reizbarkeit, Schlaflosigkeit und Angst äußern.
4. Beeinträchtigung der Motorik und Unfallrisiko
Verkehrsunfälle: Cannabis beeinträchtigt die motorischen Fähigkeiten und die Reaktionszeit, was das Risiko für Verkehrsunfälle oder Unfälle bei Maschinenarbeit erhöht. Das Fahren unter dem Einfluss von Cannabis kann zu schweren Verkehrsunfällen führen.
5. Lungen- und Atemwegserkrankungen
Rauchen von Cannabis: Das Einatmen von Cannabisrauch kann ähnliche Schäden an den Atemwegen verursachen wie das Rauchen von Tabak. Regelmäßiger Konsum kann zu chronischer Bronchitis, Husten und anderen Atemwegsproblemen führen. Beim Rauchen entstehen Teer und krebserregende Stoffe, die das Risiko für Lungenkrankheiten erhöhen könnten.
6. Soziale und berufliche Auswirkungen
Leistungseinbußen: Regelmäßiger Cannabiskonsum kann zu schlechterer schulischer oder beruflicher Leistung führen. Menschen, die Cannabis über längere Zeiträume hinweg regelmäßig konsumieren, haben oft Schwierigkeiten, ihre Motivation und Konzentration aufrechtzuerhalten, was zu Problemen im Job oder in der Schule führen kann.
Soziale Isolation: Langfristiger Konsum kann bei einigen Menschen zu sozialem Rückzug und Problemen in zwischenmenschlichen Beziehungen führen.
7. Wechselwirkungen mit anderen Substanzen
Cannabis kann die Wirkung anderer Drogen verstärken oder beeinträchtigen, was unvorhersehbare Folgen haben kann. Dies betrifft vor allem Menschen, die neben Cannabis auch zu anderen psychoaktiven Substanzen greifen, was das Risiko für gefährliche Wechselwirkungen erhöht.
Cannabis birgt verschiedene Risiken, die von kurzfristigen Beeinträchtigungen bis hin zu langfristigen gesundheitlichen und sozialen Problemen reichen. Insbesondere für Jugendliche und Menschen mit psychischen Vorerkrankungen ist der Konsum gefährlicher. Die Art und Weise, wie Cannabis konsumiert wird, sowie die Menge und Häufigkeit spielen eine große Rolle dabei, wie gefährlich es sein kann.
© Anita Liedl. Alle Rechte vorbehalten.
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