Der Begriff stammt aus der Zeit der 1920er Jahre in den USA und wurde oft in der Hollywood-Filmindustrie verwendet, um homosexuelle Schauspielerinnen und Schauspieler vor sozialer Ächtung oder beruflichen Nachteilen zu schützen. Diese Ehen dienten dazu, das traditionelle, gesellschaftlich akzeptierte Bild eines heterosexuellen Paars aufrechtzuerhalten und homosexuelle Neigungen zu verbergen.

Wichtige Aspekte einer Lavendel-Ehe

Gesellschaftlicher Schutz: Besonders in Zeiten oder Gesellschaften, in denen Homosexualität stigmatisiert oder sogar strafbar war, bot eine Lavendel-Ehe Schutz und gesellschaftliche Akzeptanz.

Berufliche Vorteile: Für Schauspieler und Künstler bedeutete eine heterosexuelle Ehe oft eine bessere Chance, Rollen zu bekommen und in der Öffentlichkeit positiv wahrgenommen zu werden.

Beziehungsgestaltung: Oft hatten die Partner in einer Lavendel-Ehe eine freundschaftliche Verbindung und führten ein Leben, das ihnen genügend Freiraum ließ, ihre eigentlichen romantischen Beziehungen außerhalb der Ehe zu pflegen. In einigen Fällen wussten beide Partner voneinander, in anderen nur einer.

Heutige Verwendung des Begriffs: Auch heute wird der Begriff manchmal noch verwendet, um Ehen oder Beziehungen zu beschreiben, in denen ein homosexueller Partner aufgrund sozialer, familiärer oder kultureller Erwartungen mit einer Person des anderen Geschlechts verheiratet ist. Dies kann besonders in konservativen oder stark religiösen Gemeinschaften vorkommen.
 

Eine Lavendel-Ehe ist also eine Form von Ehe, die eine gesellschaftlich akzeptierte Fassade aufrechterhält, hinter der sich die wahre sexuelle Orientierung der Partner verbirgt.